A.PART 2023 - Programm 2 (12./13./14. Mai 2023)

Kristen Rulifson & Mei Bao: No Such Virtue

 

CHOREOGRAFIE & TANZ: Kristen Rulifson, Mei Bao

MUSIK-POSTPRODUKTION & REMIX: Mei Bao

 

"No Such Virtue" ist ein entstehender Spielplatz mit scharfen Kanten, unscharfen Ecken und schwirrenden Schwellen. Zwei Menschen navigieren durch diese Landschaft, indem sie ausrutschen, klatschen und klingen, während sie mit Verhandlungen über Macht und Vergnügen konfrontiert werden.

 

Wenn du mich schlägst, stoße ich an deine Grenzen

Meine Venen erweitern sich, ich werde nervös

 

Deine Berührung hilft mir, mehr von mir selbst zu spüren 

Ich werde mit dir kämpfen, wenn du mit mir kämpfst

Ich werde den Schweiß von deinem Nacken lecken

Aber ich muss dich darum bitten

Warum lache ich?

 

Diese Forschung basiert auf der Improvisation mit Intimität und Impact. Wir fragen: Welche Vorbereitung und Zuwendung ist nötig, um zuzulassen, dass man "über die Grenze" geht? Durch diese Praxis als Performance sind wir daran interessiert, Modalitäten zu entwickeln, die Wege zur Transformation und neue Möglichkeiten der Beziehung zum Person-Sein eröffnen können.

 

Kristen Rulifson ("Kriss"; they/them) ist Tänzer*in und Performer*in, Regisseur*in und free diver. Kriss ist Absolvent*in des Dance Intensive Programms der Tanzfabrik Berlin (2022) und hat einen Abschluss in Neurobiologie, Physiologie und Verhalten von der UC Davis (2014) und Expressive Arts Therapy vom Tamalpa Institute (2016). Kriss’ Schwerpunkt liegt auf Kontaktimprovisation und zeitgenössischem Tanz mit besonderem Interesse an Breakdance, Partnering, aquatischer Forschung und improvisierter Komposition.

 

Mei Bao (they/them) ist ein*e dänisch-chinesische*r Musiker*in, Performer*in und Tanzkünstler*in und lebt in Berlin. Mei absolvierte kürzlich das Dance Intensive Programm der Tanzfabrik Berlin. Mei ist derzeit an Projekten von Lisanne Goodhue (CA) und Kai Merke (DK) beteiligt. Als Musiker*in spielt Mei Schlagzeug, singt in der Band Felines (seit 2013) und performt in der aktivistischen Kunstgruppe GP&PLS (seit 2018), deren Arbeit sich um die Unterstützung von Geflüchteten in der EU  und an deren Grenzen dreht.

Libertad Esmeralda Iocco, Katherine Rojas Contreras & Pimon Lekler: The afternoon of an infinite day (duet)

 

CHOREOGRAFIE & TANZ: Libertad Esmeralda Iocco, Katherine Rojas Contreras

MUSIK: Pimon Lekler

 

Libertad und Katherine untersuchen Automatismus und die Entfremdung der Bewegung im täglichen Leben und der Arbeit. Was verbirgt sich hinter scheinbar leeren Bewegungen? Gehören diese Bewegungen zu uns? Was passiert, wenn wir Momente erleben, die dem Alltag einen neuen Sinn geben? Die automatischen Muster der täglichen Routinearbeit machen uns vor, dass wir keinen anderen Ausweg als die Wiederholung haben. Mit der Musik von Pimon Lekler tauchen Libertad und Katherine in den Transit des Seins ein und entziehen sich der Maschinerie des Alltags.

Sind wir noch dieselben Menschen, nachdem wir uns auf eine andere Weise gesehen und erkannt haben?

 

Libertad Esmeralda Iocco kommt aus Argentinien und ist aufstrebende zeitgenössische und Tango-Tänzerin, Choreografin und Lehrerin. Sie begann ihr Studium im Tanz im Jahr 2012 und hat seitdem in mehreren Stücken mitgewirkt. Einige ihrer Choreografien sind: Hacia la Contemplación, Opuesto Complementario, MalVinas, Velar por, El viaje es nuestro, Der Nachmittag eines unendlichen Tages (2022). Im Jahr 2021 erhielt sie das Dis-Tanz-Solo-Stipendium, um ihr partizipatives Tanzprojekt Entanglements zu entwickeln. Sie tanzte in: SeMiCirculo, MalVinas, Replica, El viaje es nuestro, Fractura von Valentina Menz (2021), Cosmica 1971 von Britt Augus (2022) The unknown known von Akiles (2023).

 

Die gebürtige Chilenin Katherine Rojas Contreras ist seit mehr als 10 Jahren professionelle Tänzerin und Lehrerin, nachdem sie in Chile, Argentinien, Israel, Paris und zur Zeit in Berlin studiert hat. Nach ihrem Abschluss als Tänzerin und Tanzlehrerin in Chile im Jahr 2012 setzte sie ihre Ausbildung in London fort, wo sie unter anderem an mehreren Workshops mit David Zambrano, Deltebre Dansa, Tanztheater Wuppertal Pina Bausch und Gaga Intensive teilnahm. In Chile war sie Teil verschiedener unabhängiger Tanzkompanien wie MovimientoFuga und The 7th Dance Company; außerdem arbeitete sie mit Choreografen wie José Vidal. Im Jahr 2019 zog sie nach Berlin, wo sie als freischaffende Tänzerin arbeitet und für VolArt, Grace Euna Kim, StaatsOper und Babak Rardmehr performt hat.

 

Pimon Lekler ist Musikproduzent, Komponist, Pianist und Violinist mit klassischem Musikhintergrund. Er komponierte Musik für über 40 Theaterstücke, Kurzfilme, Animationen und Performances, von denen einige bei internationalen Festivals Preise gewonnen haben.

Maia Joseph: The Other

 

CHOREOGRAFIE, TANZ & KOSTÜM: Maia Joseph

 

Die eigene Stimme muss nicht laut sein, um gehört zu werden. Es liegt Kraft in der Entscheidung, wann man spricht und wann man schweigt. Doch nicht jeder hat den Luxus der Wahl. The Other verkörpert die verschiedenen kulturellen, politischen, rassistischen und genetischen Faktoren, die die Stimmen der Einen zum Verstummen bringen, während sie anderen erlauben, laut zu sprechen.

In ihrem Solo versucht Maia Joseph, die Folgen zu überwinden, die sich aus der Verinnerlichung der Stimmen Vieler ergeben, während sie gleichzeitig darum kämpft, auf ihre eigene zu hören.

 

Maia Joseph ist Absolventin der Tanzakademie Balance 1 (2022). Geboren und aufgewachsen in Toronto, ON, zog sie 2019 nach Berlin, um ihre Tanzausbildung fortzusetzen. Seit 2020 arbeitet sie freiberuflich neben ihrem Studium für Künstler wie Cristina Perera, Kiani Del Valle, Marie Zechiel und Salvatore Siciliano. Derzeit arbeitet sie als Kompaniemitglied der Luna Park Initiative e.v. unter der künstlerischen Leitung von Kosmas Kosmopoulos.

Jessica Ikonen & Nastasja Berezin: spectrum

 

CHOREOGRAFIE & TANZ: Jessica Ikonen, Nastasja Berezin

Rehearsal space provided by Berlin Dance Institute.

 

In welchen Situationen fühlen wir uns stark? Wenn wir hart arbeiten, erfolgreich sind und

die Kontrolle über unseren körperlichen, geistigen und emotionalen Zustand haben? Oder wenn wir uns erlauben, Verwundbarkeit zu zeigen und Schwäche zuzugeben?

In ihrer Choreografie erforschen die Tänzerinnen Jessica Ikonen und Nastasja Berezin, wie der Weg zum Gefühl der Ermächtigung durch die Körper und Persönlichkeiten zweier unterschiedlicher Menschen führt. Sie untersuchen, wo sich ihre Wahrnehmungen treffen und wo sie sich trennen, und schließlich, wie sie sich gegenseitig auf dieser Reise unterstützen können.

 

Jessica Ikonen ist 22 Jahre alt, kommt aus Finnland und ist Tänzerin. Sie begann ihre Tanzausbildung als Kind mit klassischem Ballett. In ihren Teenagerjahren nahm sie zusätzlich Unterricht in zeitgenössischem und modernem Tanz und nahm an verschiedenen Wettbewerben in Finnland teil. Ihre Leidenschaft für den Tanz brachte sie nach Berlin, um eine professionelle Tanzausbildung am Berlin Dance Institute zu absolvieren, die sie im September 2022 abschloss.

 

Nastasja Berezin ist 21 Jahre alt und Tänzerin aus Potsdam, Deutschland. Ihr Bewegungshintergrund liegt in der rhythmischen Sportgymnastik, aber vor vier Jahren entdeckte sie den zeitgenössischen Tanz. Von dieser Entdeckung hat sie sich so begeistern lassen, dass sie nun ein 3-jähriges Studium am Berlin Dance Institute absolviert. Neben dem Tanz widmet sich Nastasja auch dem Schauspiel und ist Mitglied von Ogalala Kreuzberg.

Cikacé Lestine, Marta Marja Ruszkowska, Hana Stojaković: Jean Djender & The Foolz

 

CHOREOGRAFIE & TANZ: Cikacé Lestine, Marta Marja Ruszkowska, Hana Stojaković

KOSTÜME: Grzegorz Matląg »Maldoror«

 

Hört! Hört!

Ihr seid hiermit aufgefordert, dem jährlichen Ball Eures hochverehrten und göttlich geliebten Königs beizuwohnen - Seiner Majestät Jean Djender de la Fluide von Sexony du Gendrefuque de Cooir, Erster seines Namens.

Die Zeremonie findet im königlichen Hofe des Schlosses Seiner Majestät Jean Djender de la Fluide von Sexony du Gendrefuque de Cooir, Erster Seines Namens, statt.

Der Eröffnungstanz wird von Seiner Majestät Jean Djender de la Fluide von Sexony du Gendrefuque de Cooir, Erster seines Namens & den Narren des Königlichen Hofes des Schlosses Seiner Majestät Jean Djender de la Fluide von Sexony du Gendrefuque de Cooir, Erster seines Namens aufgeführt.

O Freude!

 

Cikacé Lestine ist ein polymorphes Wesen und ein Möchtegern-Profi. Je nach Kontext und Anlass kann Cikacé sich als ewige.r Student.in, als sogenannte.r Performer.in, als angehende.r Schriftsteller.in, als aufstrebende.r DJ, als gelegentliche.r Französischlehrer.in oder als Drag-King-Boyband-Superstar präsentieren.

 

Marta Marja Ruszkowska ist geboren und aufgewachsen in Polen, lebt heute in Berlin. Sie ist Tänzerin, Performerin, Tanzkünstlerin und studiert am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin (HZT). Sie ist Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes im Bereich Tanz und Mitbegründerin und Mitglied der Drag King Boys Band Hot Compost. 

~ Universelles Grundeinkommen ist gut und schön! ~

 

Hana Stojaković ist geboren und aufgewachsen in Kroatien, lebt heute in Berlin. Hana ist Tänzer*in, Performance-Künstler*in und visuelle Designer*in. Hana hat einen BA-Abschluss in Visueller Kommunikation von der School of Design Zagreb und studiert derzeit im BA Tanz, Kontext, Choreografie am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin (HZT). Hana tourt seit 2022 mit der Drag King Boys Band Hot Compost als Bobbi und zelebriert seit 1997 freches Miteinander als weiche Waffe.

 

 

 

Fotos: Aïsha Mia Lethen


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