reinkommen
Offene Probe mit Dicle Yılmaz & Paulina Chabier.
16. Februar 2024 - 18:00 live
Videostream vom 18. Februar 2024, 10 Uhr, bis zum 21. Februar 2024, 23.59 Uhr.
→ Abendzettel / evening program sheet
Dicle und Paulina über ihre Residenz im ada Studio:
"Wir wollen das Netz erforschen, das verschiedene Kulturen und Menschen miteinander verbindet. So wie sich chemische Elemente zu Molekülen verbinden, interagieren Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund und gehen Verbindungen ein. Bei unserer Erkundung wollen wir auch Parallelen zwischen der Chemie und den komplexen menschlichen Beziehungen ziehen. Wir wollen die Dynamik des kulturellen Austauschs und der Anpassung erforschen, indem wir chemische Reaktionen durch unsere Forschung reflektieren. Wir wollen die verborgenen Verbindungen, die zwischen verschiedenen Gesellschaften bestehen, erforschen. Was sind die gemeinsamen Elemente, die wir unabhängig von den kulturellen Ursprüngen teilen? Wir erkennen, dass Emotionen die universelle Sprache sind, die über die Grenzen hinausgeht. Liebe, Freude, Traurigkeit und Hoffnung sind Emotionen, die in allen Teilen der Welt tief empfunden werden. Wir alle haben als Kinder Spiele gespielt. Die Spiele der Kindheit offenbaren ein gemeinsames Erbe der Verspieltheit, das die kulturellen Grenzen überschreitet. Welche Spiele teilen wir? Ist dies ein Element, das uns in der Unschuld und Einfachheit der Kindheit zusammenbringt? Wir möchten gern in die Welt der Rituale eintauchen. Jede Kultur hat ihre eigenen Rituale und diese können von Land zu Land sehr unterschiedlich aussehen. Aber gibt es etwas Universelles, das sich dahinter verbirgt? Unser Ziel ist es, durch das Fenster der gemeinsamen Erfahrungen der Menschen zu schauen. Die unzerstörbaren Fäden von Emotionen, Kindheitsspielen, Ritualen und grundlegenden menschlichen Beziehungen verbinden verschiedene Gesellschaften miteinander. Wir hoffen, ein tieferes Verständnis dafür zu wecken, was es wirklich bedeutet, ein Mensch zu sein, unabhängig von den Ländern, die wir unser Zuhause nennen."
Dicle Yilmaz ist eine in Berlin lebende zeitgenössische Tänzerin. Sie wurde 1996 in Istanbul geboren. Dicles Reise in die Welt des Tanzes begann im Alter von 3 Jahren, als sie mit dem Ballettunterricht begann, und seitdem ist der Tanz der wichtigste Teil ihres Lebens geblieben. Nach Abschluss ihrer Ballettausbildung absolvierte sie 2012 eine pädagogische Ausbildung an der Nationalen Musikakademie Sofia, Abteilung für Ballettkunst, und begann auch, Ballett zu unterrichten. In der Spielzeit 2019-2020 hatte Dicle die Gelegenheit, als Tänzerin in der Produktion 'A Room of One's Own' des Theaters Painted Bird mitzuwirken. Nach ihrem Bachelor-Abschluss in Chemie zog sie 2020 nach Berlin, um ihren Traum zu verwirklichen und professionelle Tänzerin zu werden. Im Jahr 2023 machte sie ihren Abschluss am Berlin Dance Institute. Sie hat den Tanz immer als ein Medium gesehen, um sich selbst und die Welt um sich herum zu erforschen. Der zeitgenössische Tanz hat ihr den Raum und die Freiheit gegeben, dies zu tun. Sie war nie sehr gesprächig und hat festgestellt, dass der Tanz ihr eine bemerkenswerte Möglichkeit bietet, nicht nur das Leben zu feiern, sondern auch die schwierigsten Zeiten im Leben zu überwinden.
Paulina Chabier wurde in Poznań, Polen, geboren und machte 2023 ihren Abschluss am Berlin Dance Institute. Der Tanz war schon immer ein wichtiger Teil ihres Lebens. Bevor sie ihren Weg als Tänzerin einschlug, studierte sie französische Kultur und Literatur, was ihr großes Interesse an verschiedenen Kulturen, Traditionen und Perspektiven weckte. In ihrer tänzerischen Arbeit erforscht sie gern die Auswirkungen des Lebens und der Emotionen auf die Bewegung und erweckt so neues Material zum Leben. Als Künstlerin möchte sie verschiedene Tanzstile miteinander verbinden, wie z.B. zeitgenössischen Tanz und Hip-Hop, was ihr Raum gibt, dynamischere und kraftvollere Bewegungen in fließende Bewegungsabläufe einzubringen. Ihre erste Arbeit war hauptsächlich der weiblichen Identität gewidmet und wie diese mit oder ohne Einfluss der Gesellschaft konstruiert wird.
Die Residenz wird im Rahmen der Residenzförderung Tanz der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt gefördert.
reinkommen ist die jüngste Reihe des ada Studios. Sie gibt jungen Choreograf*innen die Möglichkeit, ihren Arbeitsprozess zu öffnen, das Publikum zum Reinkommen einzuladen und ins Gespräch zu kommen.
© Aïsha Mia Lethen Bird
Dicle and Paulina about their residency at ada Studio:
"We are seeking to explore the web of connections that bond diverse cultures and people together. Just as chemical elements combine to form molecules, people from different cultural backgrounds interact and bond. In our exploration we also aim to draw parallels between chemistry and complexities of human relations. We aim to explore the dynamics of cultural exchange and adaptation, mirroring chemical reactions through our research. We want to explore the hidden connections that bond diverse socities together. What are common elements that we sharing regardless of the cultural origins? We recognize that emotions are the universal language passing beyond the borders. Love, joy, sadness, and hope are emotions felt deeply in every corner of the world. We all played games when we were child. Childhood games reveal a shared heritage of playfullness that crosses cultural boundaries. What games we had in common? Is this an element that brings us together in the innocence and simplicity of childhood? We would like to dive into the world of rituals. Every culture has its own rituals and they might look very different from one country to another. But is there anything that is universal underneath it? We aim to looking through the window of shared experiences of human beings. The unbreakable threads of emotions, childhood games, rituals, and fundamental human connections bind diverse societies together. We hope to inspire a deeper understanding of what it truly means to be human, irrespective of the countries we call home."
Dicle Yilmaz is a Berlin based contemporary dancer. She was born in Istanbul in 1996. Dicle's journey in the world of dance began at the age of 3 when she started taking ballet classes, and ever since, dance has remained the most vital part of her life. In 2012, after completing her ballet education, she pursued her pedagogical formation at Sofia National Academy of Music – Ballet Art Department, and she also began teaching ballet. In the 2019-2020 season, Dicle had the opportunity to work as a dancer in Theatre Painted Bird's production, „A Room of One's Own.“ After obtaining her bachelor's degree in Chemistry, in 2020, she made a life-changing move to Berlin to pursue her dream of becoming a professional dancer. In 2023, she graduated from the Berlin Dance Institute. She has always viewed dance as a medium for exploring and expressing herself and the world around her. Contemporary dance has provided her with the space and freedom to do so. She was never very talkative, and she has found that dance offers her a remarkable opportunity to not only celebrate life but also to overcome the most challenging times in her life.
Paulina Chabier was born in Poznań Poland, and graduated from Berlin Dance Institute in year 2023. Dance was always a very important part of her life. Before pursuing her dance path she studied French culture and literature which was a consequence of her deep interest in different cultures, traditions, perspectives. In her work with dance she likes exploring impact of life and emotions on movement which consequently brings new material into life. As an artist she would like to combine different styles of dance together, like for example contemporary and hip hop, which gives her space to bring more dynamic and powerful movements into flowing sections of motion. Her first work was mainly devoted to feminine identity and how it’s constructed with or without external society influence on it.
The residency is funded as part of the Residency Funding Dance of the Berlin Senate Department for Culture and Social Cohesion.
reinkommen (“coming in”) is ada Studio's latest performance series. It gives young choreographers the opportunity to open their work process, invite the audience to come in and to get into conversation.