NAH DRAN extended: REORIENTING

Kuratiert von Roni Katz und Maya Weinberg

Videostream vom 27. Februar 2021, 20.30 Uhr, bis 28. Februar 2021, 23.59 Uhr

 

„NAH DRAN“ ist eine Performance-Reihe für junge Berliner Choreograf*innen. Sie bietet die Möglichkeit, neue Stücke - fertig oder im Arbeitsprozess - zu präsentieren. Das Format versammelt drei Stücke verschiedener junger Künstler*innen an einem Aufführungsabend. „NAH DRAN“ („close to“) bedeutet, dass es buchstäblich keine Lücke zwischen Performer*innen und Publikum gibt, was einen intimen Rahmen für das Teilen der Arbeit schafft.
„NAH DRAN extended“ heißt, dass die Arbeiten unter einem speziellen kuratorischen Aspekt ausgewählt wurden. Diese von Roni Katz und Maya Weinberg kuratierte Ausgabe von „NAH DRAN extended“ versammelt drei Arbeiten, die Wendepunkte, Umorientierungen und die Verlässlichkeit von Mythen aus verschiedenen Perspektiven beleuchten.
Geschichten, Fantasien, Komödien funktionieren oft als Fluchtstrategien vor der Realität, als Erleichterung vom Schmerz oder als Überlebensmechanismus, wenn das Leben unerträglich wird. Während manche Geschichten Lebensretter sind, verursacht die Menschheit täglich schreckliche Dinge im Namen großer Mythen. Nehmen wir ein Märchen, ein Theaterstück, einen Film, ein Geschichtsbuch, bleiben wir bei der Geschichte, ändern wir die Besetzung: das Geschlecht, das Alter, die Herkunft. Wählen wir nun unsere Lieblingsrolle und verkörpern sie voll und ganz, wechseln dann zum Protagonisten, der immer im Mittelpunkt steht, und danach zu dem überarbeiteten Fabrikarbeiter, der nie eine Zeile im Stück bekommen hat, zu dem sterbenden Kind, zu den gesichtslosen Menschen, die das Essen am Set servieren, werden wir nun zum Drehbuchautor und schreiben die Geschichte um. Was würden wir ändern? Mit absurdem Humor und Fantasie, um Krisen, Katastrophen und Trauer zu begegnen, will "NAH DRAN extended: REORIENTING" kritische Fragen provozieren und Mythen und Narrative über Natur, Geschlecht und den menschlichen Körper, über Hoffnung und Sehnsucht nach Freiheit, über Zugehörigkeit und Heimkehr neu deuten. Drei Arbeiten auf der Suche nach Strategien, um durchzuhalten und den Schmerz wegzuf**ken, präsentieren einen Prozess der Desillusionierung als Weg zur Neuorientierung.
Roni Katz arbeitet als Choreografin und Performerin in Berlin. Durch eine kontinuierliche Praxis des ausgedehnten Choreografierens sucht sie nach dem geeigneten Medium, um persönlich-politische Fragestellungen sichtbar zu machen. Dabei findet sie ihre Bühne bisweilen anderswo, indem sie Events, Installationen und Gespräche choreografiert. Aus Respekt vor der Erde versucht sie, ein Zero-Waste-Leben zu führen. Sie ist fasziniert von Self-Care-Politiken (als Kampf), Liebe und Machtstrukturen und arbeitet gerne mit Freund*innen und auf andere Art und Weise zusammen. Im ada Studio kuratiert Roni zum zweiten Mal "NAH DRAN extended" und wird im Frühjahr 2021 auch an "This Is Not A Project" beteiligt sein. www.ronikatz.net
Maya Weinberg lebt und arbeitet als Choreografin, Lehrerin und Dramaturgin in Berlin. Ihre Arbeiten zielen darauf ab, die Hierarchien und Grenzen zwischen verschiedenen Medien zu verwischen. Als Teil ihrer künstlerischen Praxis erfindet sie imaginäre Kommunikationssysteme, um das Tragisch-Komische in Zwischenräumen einzufangen. Kollaborationen sind essentiell für ihre Praxis, daher arbeitet Maya mit verschiedenen Künstler*innen wie Antonia Baehr, Juliana Piquero, Lee Méir, Maya M. Caroll, Roni Katz, Xenia Taniko und anderen zusammen. Maya hat an der School of Visual Theatre in Jerusalem, Smash Berlin und HZT Berlin unterrichtet. Als Dramaturgin arbeitet sie mit Roni Katz, Danny Neyman, Sergiu Matis und - nun schon im zweiten Jahr - mit dem ada Studio, wo sie auch an "This Is Not A Project" beteiligt ist. In letzter Zeit widmet sich Maya der Schaffung von Plattformen, die die Zusammenarbeit und neue Ausdrucksformen des Tanzes als Weg der Selbsterkenntnis und der gemeinschaftlichen Vorbereitung auf die Zukunft fördern.

 

“NAH DRAN” is a performance series for Berlin based emerging choreographers. It provides an opportunity to present new pieces, finished or in process. The format assembles 3 pieces by different young artists in one performance evening. “NAH DRAN” (“close to”) means that there is literally no gap between performers and audience, which offers an intimate setting for sharing the work.
“NAH DRAN extended” means that the works were selected under a specific curatorial aspect. This edition of “NAH DRAN extended” - curated by Roni Katz and Maya Weinberg assembles 3 works that examine turning points, reorientations, and the reliability of myths from different perspectives.
Stories, fantasies, comedies often function as escape strategies from reality, a relief from the pain or a survival mechanism when life becomes unbearable. While some stories are life saviors, awful things are made by humanity on a daily basis In the name of great myths. Choose a fairy tale, a theater play, a film, a history book, stick with the story, change the cast: the gender, the age or background. Now choose your favorite roll and embody it fully, now switch to the one who loses everything, to the one who scarifies her life for her family, now become the protagonist who's always at the center of things, change to the overworked factory worker who never got a line in the play, to the dying kid, to the faceless people who serve the food on the set, now become the script writer and rewrite the story. What would you change? Using humor absurd and fantasy to face crises, catastrophe and grief, "NAH DRAN extended: REORIENTING" wishes to provoke critical questions and to reframe myths and narratives about nature, gender and the human body, about hope and longing for freedom, about belonging and homecoming. Three works on a search for strategies to hold on and to f**k the pain away present a process of disillusionment as a way of reorienting oneself.

Roni Katz works as choreographer and performer in Berlin. Through a steady practice of expanded choreography she is looking for the apt medium to manifest personal-political matters, sometimes finding the stage elsewhere, when choreographing events, installations and conversations. Since hearing the earth she is attempting to practice a Zero-Waste life. She is obsessed with politics of self-care (as warfare), love and power structures and enjoys collaborating with friends and otherwise. This is the second year Roni is curating NAH DRAN extended at ada Studio, where she is also involved with “This Is Not A Project”. www.ronikatz.net
Maya Weinberg is a Berlin based choreographer, teacher and dramaturg. She creates work which aims at blurring the hierarchies and boundaries between different mediums. As part of her artistic practice she invents imaginary communication systems in order to capture the tragic-comic in between spaces. Collaboration is essential to her practice, therefore Maya works with various artists such as Antonia Baehr, Juliana Piquero, Lee Méir, Maya M. Caroll,  Roni Katz, Xenia Taniko among others. Maya has taught at The School of Visual Theatre in Jerusalem, Smash Berlin and HZT Berlin. As a dramaturg she has been working with Roni Katz, Danny Neyman, Sergiu Matis and with ada Studio, now for the second year, where she is also involved with “This Is Not A Project." Recently Maya is dedicated to creating platforms which foster collaboration and new expressions of dance as a way of knowing oneself and of community preparing for the future.

 

Fotos: Fabview / Magdalena Lermer / Zrinka Uzbinec

Ali Enani: Deception (Täuschung)

 

Als ägyptisch-stämmiger Schwede, der in Berlin aufgewachsen ist, begann mir schnell bewusst zu werden, dass ich zwischen den Welten herumirre. In Deutschland bin ich der Ägypter, in Ägypten der Deutsche. Die Orientierungslosigkeit trieb mich in einer tiefen Stille der Verzweiflung. Die Fragen, die ich mir täglich stellte, waren: Wo ist mein Platz und wo gehöre ich hin?
Mit 13 begann ich die Suche nach dem Angenommen- und Angekommensein. Das Bedürfnis konnte ich mit dem und durch das Tanzen stillen. Mich zu bewegen gab mir die Zugehörigkeit, die coolen Moves die Anerkennung. Die Suche nach meiner Identität brachte mich auf die größten Bühnen Europas. Sollte ich jetzt nicht glücklich und zufrieden sein? Wonach ich strebte, erwies sich aber kurze Zeit später als Illusion, als etwas, das mich erfüllen sollte, es aber nicht tat. Wie jemand, der in der Wüste nach der Quelle sucht und eine Fata Morgana findet! Mich neu zu finden war jetzt das Ziel! Ich entdeckte eine neue Art, mich durch das Tanzen auszudrücken. Das Verschmelzen von verschiedenen Tanzstilen macht mich aus und gibt mir die Möglichkeit, mein Inneres auszudrücken und das mit anderen zu teilen.
Ali Enani: Ich begann mit 13 Jahren zu tanzen, fand dann recht schnell zum Bboying (Breakdance), erweiterte meinen Tanzstil mit Elementen aus zeitgenössischem Tanz, Hip-Hop und Popping. So tanzte ich bereits mit 16 Jahren bei Produktionen in New York, später bei der „YMA“ Show im Friedrichstadtpalast in Berlin. Mit der Crossover Show „Beethoven The Next Level“ feierten wir im Jahr 2017 bis 2018 einen großen Erfolg und tourten durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Wir konnten schon zehntausend Zuschauer für die Show begeistern. Ende 2018 und Anfang 2019 tanzte ich eine Liebesgeschichte mitten im Sony Center in Berlin, im Rahmen deren Weihnachtsprogramms. Mein letztes Projekt von September bis Oktober 2020 war der Tanzfilm „Water“ in dem ich die Hauptrolle gespielt habe.

As an Egyptian-born Swede who grew up in Berlin I quickly began to realize that I am wandering between the worlds. In Germany I am the Egyptian and in Egypt the German. The disorientation drove me into a deep stillness of despair. The questions I asked myself every day were: Where is my place and where do I belong? When I was 13, I began looking for something to be accepted and arrived at. I was able to satisfy my need with and through dancing. Moving gave me belonging, the cool moves gave me recognition. The search for my identity brought me to the biggest stages in Europe. Shouldn't I be happy and content now? However, shortly afterwards this showed up as an
illusion I was striving for. Something that should fill me but didn't. Like someone who searches for the source in the desert and finds a mirage! The goal now was to find myself anew! I discovered a new way of expressing myself through dancing. The combination of different dance styles makes me stand out and gives me the opportunity to express my inner being and to share that with others.
Ali Enani: I started dancing when I was 13, found then quickly boying (Breakdance), expanded my dance style with elements from contemporary dance, hip-hop and popping. That's how I danced at the age of 16 with productions in New York, later with the "YMA" show at the Friedrichstadtpalast in Berlin. With the crossover show we celebrated “Beethoven The Next Level” from 2017 to 2018 It was a great success and toured Germany, Austria and Switzerland. We have already been able to attract ten thousand spectators to the show. In late 2018 and early 2019, I danced a love story in the middle of the Sony Center, as part of their Christmas program. My last project from September to October 2020 was the dance film "Water" where I played the main character.

Elvan Tekin & Magdalena Lermer: to be a fish in a raki bottle
Konzept & Performance: Elvan Tekin | Künstlerische Mitarbeit: Magdalena Lermer

Musik: Tellavision & Derya Yildirim ("Katschma"); Oscar Mulero ("CV Is Dead")

Sound Mix: Victor Gounel

 

'Ich wünschte, ich wäre ein Fisch in einer Raki-Flasche’ (Orhan Veli Kanik)
Die letzte Strophe des Gedichts 'Eskiler Aliyorum (dt. Ich kaufe Lumpen)' des türkischen Dichters Orhan Veli offenbart sich als metaphysische Suche; Gefühle der Verzweiflung führen zu der Fantasie, ein Fisch in einer Raki-Flasche zu sein. Der Fisch symbolisiert die Zerbrechlichkeit seiner Existenz innerhalb des Ökosystems, was auf die Ohnmacht der Völker der Türkei angesichts politischer und wirtschaftlicher Herausforderungen bezogen werden kann; die ontologische Krise des Individuums führt zur Erschaffung von Utopien und dem verzweifelten Versuch, die Realität durch dionysische Feste und Feiern zu überwinden. Das Stück ahmt die Effekte psychedelischer Erfahrungen wie De-Chronisierung, De-Personalisierung und Dynamisierung nach, begleitet vom Sound türkischer psychedelischer Rockmusik der 70er Jahre.
Elvan Tekin ist eine aus Izmir, der Türkei, stammende Tänzerin. Sie lebt in Berlin. Sie studierte Übersetzungs- und Interpretationswissenschaften an der Ege Universität (Türkei), sowie an der Universität Hildesheim (Deutschland). Als Tänzerin arbeitete sie u.a. mit Eyal Dadon, José Vidal, Anta Helene Recke, Firat Neziroglu und Yohan Stegli zusammen. In ihren künstlerischen Arbeiten untersucht sie, wie wie Tanz verborgene Sehnsüchte manifestieren und gleichzeitig kollektive Erfahrungen mit Akzeptanz, Unterstützung und Verletzlichkeit vermitteln kann. Sie beschäftigt sich außerdem mit der Frage, ob der individuelle Körper im Verhältnis zum tanzenden Körper in einen politischen Kontext gebracht werden kann, um zu heilen, aufzuklären und zu kommunizieren. Elvan war rhythmische Gymnastin, und arbeitet heute als zertifizierte BASIPilates-Lehrerin.
Magdalena Lermer ist eine österreichische Schauspielerin und Tänzerin. Sie lebt in Berlin. Sie absolvierte an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, Deutschland. Als Schauspielerin arbeitete sie u.a. mit Peter Raffalt (DER KICK, Burgtheater Vienna), Jörg Pohl (BESIEGT AM FELD DES LEBENS, Thalia Theater Hamburg) und Jürgen Flimm (GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN, St. Pauli Theater Hamburg) zusammen; als Tänzerin mit Daniela Mühlbauer (NIMM MICH MIT, Burgtheater Vienna) und José Vidal (RITO DE PRIMAVERA, Kampnagel Hamburg). In ihren künstlerischen Arbeiten gilt ihr Hauptinteresse der Sprache in ihren diversen Formen - Sprache durch Bewegung, durch Bilder, durch das gesprochene und das geschriebene Wort - und wie diese es uns ermöglichen, einen Rahmen für den Ausdruck menschlicher Emotion zu schaffen.

Concept & Performance: Elvan Tekin | Artistic collaboration: Magdalena Lermer

Musik: Tellavision & Derya Yildirim ("Katschma"); Oscar Mulero ("CV Is Dead") | Sound Mix: Victor Gounel

‘I wish I were a fish in a raki bottle’ (Orhan Veli Kanik)
The last verse of the poem ‘Eskiler Aliyorum (tr. I buy rags)’ by the Turkish poet Orhan Veli reveals itself as metaphysical quest; feelings of desperation leading to the fantasy of being “a fish in a raki bottle.” The fish symbolises the fragility of existence within its ecosystem which relates to the impotency of the peoples of Turkey in the face of political and economic challenges across the country; the ontological crisis faced by the individual leads to the creation of Utopia, and the frantic attempt to overcome reality through Dionysian feasts and celebrations. The piece mimics the effects of psychedelic experiences such as dechronicization, de-personalization and dynamization accompanied by the sound of 70’s Turkish psychedelic rock music.
Elvan Tekin is a dance artist from Izmir, Turkey based in Berlin, Germany. She studied Translation and Interpreting at Ege University, Turkey and Hildesheim University, Germany. As a dancer she worked with Eyal Dadon, José Vidal, Anta Helene Recke, Firat Neziroglu and Yohan Stegli. In her work, she is in search of how dance can manifest undisclosed longings while communicating shared experiences with acceptance, support and vulnerability. She is curious if the individual body in relation to the dancing body can be portrayed in a political context in order to heal, enlighten, inform and communicate. Additionally, Elvan is a retired rhythmic gymnast and certified BASI Pilates teacher.
Magdalena Lermer is an Austrian actress and dancer, based in Berlin. She graduated from Hochschule für Musik und Theater Hamburg, Deutschland. As an actress she worked among others with Peter Raffalt (DER KICK, Burgtheater Vienna), Jörg Pohl (BESIEGT AM FELD DES LEBENS, Thalia Theater Hamburg) and Jürgen Flimm (GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN, St. Pauli Theater Hamburg); as a dancer with Daniela Mühlbauer (NIMM MICH MIT, Burgtheater Vienna) and José Vidal (RITO DE PRIMAVERA, Kampnagel Hamburg). In her work, her main interest is directed at language in its various forms - the language of movement, the language of images, the language of the spoken and the written word - and at how these enable us to build a framework for an expression of human emotion.

Rahel Crawford Barra & Zrinka Užbinec: Natur/&$!#@1!/Romantik

Film: Zrinka Užbinec, Rahel Barra | Performance: Zrinka Užbinec, Rahel Barra, Margaret Barra

 

Nicht nur in Zeiten von Covid-19 dient die Natur vielen als Ort der Entspannung und Zuflucht. Seit der Romantik als Projektionsfläche für gesellschaftliche Phänomene und historische Zusammenhänge ge- und missbraucht, erscheint der „deutsche Wald“ wieder als eine Lieblingsfigur rechter Bewegungen. Von Männerfantasien inspirierte Bilder eines weißen, cis-weiblichen Körpers, der sich in einer Deutschen Eiche zusammenrollt, evozieren eine unheilvolle Allianz aus naturverbundener Ästhetik und Essentialismus.

Unser Tanzfilm versucht, Geschichten und Bilder von Natur, Heimat, Land, Menschen zu unterbrechen – um an deren Stelle ein nicht zu fassendes konflikthaftes Verhältnis der Mehrdeutigkeit zu setzen. Mit flimmernden Bildern als Strategie der Entkopplung und Desorientierung begegnen wir den gefährlich romantischen Projektionen von „Natur“ und

versuchen, die mythenbeladenen verklärten Bilder des deutschen Waldes zu verdrehen und zu erschüttern, um einen unmöglichen Tropfen des Waldes als Ort zu finden.

Zrinka Užbinec ist Tanzkünstlerin. Sie arbeitet mit Choreografie, die sie mit verschiedenen Medien und unterschiedlichen Materialienverschränkt. Sie ist Mitglied des Performance-Kollektivs BADco. und war eine der Koordinatorinnen von Experimental Free Scene (ekscena), einer unabhängigen Organisation, die zur Förderung des zeitgenössischen Tanzes und anderer Formen der darstellenden Kunst in Zagreb gegründet wurde. Sie lebt und arbeitet zwischen Zagreb und Gießen, was unausweichlich ihre künstlerischen, wirtschaftlichen und emotionalen Beziehungen beeinflusst. Sie hat einen MA-Abschluss in Choreografie und Performance vom Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und einen Abschluss an der Wirtschaftsfakultät der Universität Zagreb.
Rahel Crawford Barra ist eine Berliner Choreografin, Muay-Thai-Kämpferin und Performerin. Neben anderen kollektiven Kooperationen war sie Mitglied des Kollektivs KGI und ist derzeit Ko-Kuratorin des feministischen Festivals Nocturnal Unrest im Frankfurter Mousonturm. Sie betrachtet die Bedingungen, Gemeinschaften und Beziehungen der Arbeit als entscheidend für die entstehenden Werke. Sie erhielt 2018 das DanceWeb-Stipendium und hat Workshops zu Kampfkünsten und kollektiver Pflege organisiert und durchgeführt. Rahel hat einen BA-Abschluss in Angewandter Theaterwissenschaft (Gießen) und schließt gerade ihr MA-Studium in Soziologie in Frankfurt ab.

Nature has been a relief and refuge to many, not only in times of Covid-19. Used and misused since Romanticism for the projection of societal phenomena and historical associations, the ‘German forest’ is once again a favored figure of right-wing movements. Male-fantasy-inspired pictures of a white cis-female body curling up in a German Oak evoke a cringy

alliance of nature-bound aesthetics and essentialism.

Our Dance Film aims to disconnect from stories and images of nature, home, land, people – to propose in their place an ungraspable, conflictual relation of ambiguity. Using flickering images as a strategy of disconnection and disorientation, we take up the dangerous romance of projections of ‘nature’ and seek to twist and shake the myth-ridden images of the German forest to catch an impossible drop of a forest as a place.

 

Zrinka Uzbinec is a dance artist. She works with choreography crafting it with various mediums and different materials. She is a member of performance collective BADco. and has been one of the coordinators of Experimental Free Scene (ekscena), an independent organisation established to promote contemporary dance and other forms of performing arts in Zagreb. She lives and works between Zagreb and Giessen which inescapably influences her artistic, economic and emotional relationships. She holds an MA degree in Choreography and Performance from the Institute for Applied Theatre Studies, Giessen, and a degree from the Faculty of Economics, University of Zagreb.
Rahel Crawford Barra is a choreographer, muay thai fighter and performer from Berlin. Among other collective collaborations, she has been a member of the collective KGI and is currently co-curating the feminist festival Nocturnal Unrest at Mousonturm, Frankfurt. She considers the conditions, communities and relationships of work crucial to the resulting works. She received the DanceWeb Scholarship in 2018 and has organized and held workshops on martial arts and collective care. Rahel holds a BA in Applied Theatre Studies from Giessen and is concluding her MA degree in sociology at Frankfurt.


Das ada Studio wird seit 2008 als Produktionsort von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt gefördert.


 

ada Studio für zeitgenössischen Tanz

in den Uferstudios/Studio 7

Uferstraße 23

13357 Berlin

T: +49 (0) 30-218 00 507

E: ada-berlin [AT] gmx.de

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