Vorwort der Studioschreiberin 2021/22, Sharón Mercado Nogales

 

 

Während wir langsam ins ada Studio zurück kehren, um Teil der Kollektivität zu sein, die die künstlerischen Werke umgibt, sind wir eingeladen, in eine Reise einzutauchen, die Zeit und Raum verlagert, wo normalerweise Empfindungen, Emotionen, Erinnerungen unser Gedächtnis tränken und uns näher an die ephemere Erfahrung bringen, die von jede*r Künstler*in angestoßen wird.

Dies möchte ich zum Anlass nehmen, mich als neue ada-Studioschreiberin vorzustellen. Auf dieser Plattform möchte ich mit den Leser*innen meine Erfahrungen mit jedem Werk schriftlich teilen.

Mein Vorschlag wird sein, mit der Erinnerung an die Erfahrung zu arbeiten, die ich mit dem Stück, dem Kontext und der* Künstler*in gemacht habe. Dieser Ansatz wird mit einer Analyse verschiedener Strategien und Entscheidungen, die ich getroffen habe, zu tun haben, sowie damit, wie das Werk meine persönliche Lebenserfahrung durchläuft.

Als Teil des Publikums habe ich schon Gedichte geschrieben, was oft meine persönliche Art ist, das zu verdauen, was ich auf der Bühne gesehen habe. Diesmal werde ich versuchen, meinem Schreibimpuls zu folgen und mir die Freiheit zu geben, daraus einen Text zu entwickeln, der Fragen nachspürt, Subjektivitäten beschreibt, Eindrücke und Feedback teilt, um die Reise jeder Aufführung zu rekonstruieren.

Ich hoffe, dass meine Texte zum künstlerischen Prozess der Künstler*in und zur Erfahrung der Leser*innen beitragen. Bitte zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren - sharonsemueve[AT]gmail.com - wenn Sie auf diese Texte in irgendeiner Weise reagieren möchten oder wenn Fragen oder Kommentare auftauchen.

 

Sharón Mercado Nogales, geboren 1994, Tänzerin und Choreografin, kommt aus La Paz/Bolivien und lebt und arbeitet im Moment in Berlin. Sie studierte Tanz beim Wayruru Project in La Paz (2014-2016) und im B.A.-Programm Tanz, Kontext, Choreografie am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin/HZT (2017-2021). Sie kollaborierte mit verschiedenen Künstler*innen und Kollektiven in Bolivien und Deutschland. Derzeit entwickelt sie als Teil ihrer Forschung eine Tanzpraxis namens Technocumbia. In ihre Arbeit bezieht sie autobiografisches Material ein, das eine Übung der Erinnerung durchläuft mit dem Ziel, dekoloniale Körperpraktiken zu kreieren, indem sie das Wissen ihrer Vorfahren und ihre aktuelle Lebenserfahrung als Bedingungen setzt, um sie neu zu überdenken und zu transformieren. Sie versucht ständig, das aktuelle kulturelle Spektrum durch den Körper zu steuern, indem sie mit der Dekonstruktion ihres Materials arbeitet.

 

 

As we slowly return to inhabit ada studio to be part of the collectivity that surrounds artistic works, we are invited to immerse ourselves in a journey that dislocates time and space, where usually sensations, emotions, remembrances are impregnated in our memory and bring us closer to the ephemeral experience proposed by each artist.

In this occasion I present myself as the Studio writer. In this platform, I wish to share with the readers my written experience about each work.

My proposal will be to work with the memory of the experience I have received from the piece, the context and the artist. This approach will have to do with an analysis of different strategies/decisions that were taken as well as how the work goes through my personal life experience.

As an audience I’ve been writing poems which many times has been my personal way of digesting what I've seen on stage. This time I’ll try to follow this impulse to write and give me the freedom to develop from there a text that traces questions, describes subjectivities, shares impressions, and feedback in order to reconstruct the journey of each performance.

I hope my texts will contribute to the artistic process of the artist and the readers' experience as well. Please feel free to contact me - sharonsemueve[AT]gmail.com - if you would like to answer these texts in any way or if questions or comments emerge.

 

Sharón Mercado Nogales, born in 1994, is a dancer/choreographer from La Paz/Bolivia, living and working in Berlin. She studied dance with the Wayruru Project in La Paz (2014-2016) and in the B.A. program dance, context, choreography at the Inter-University Centre for Dance Berlin/HZT (2017-2021). She has collaborated with different artists and collectives in Bolivia and Germany. Currently she’s developing a dance practice called Technocumbia as part of her research. In her work she incorporates autobiographical material that goes through an exercise of memory. With the aim of creating decolonial body practices by setting the knowledge of her ancestors and her current life experience as conditions to rethink and transform them. She constantly seeks to trigger the current cultural spectrum through the body, working with the deconstruction and resignifiers of her materials.

 

Foto: Aïsha Mia Lethen


Das ada Studio wird seit 2008 als Produktionsort von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt gefördert.


 

ada Studio für zeitgenössischen Tanz

in den Uferstudios/Studio 7

Uferstraße 23

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T: +49 (0) 30-218 00 507

E: ada-berlin [AT] gmx.de

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